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Mittwoch, 27. März 2019

Endometriose - ein unsichtbares Leiden

Der Monat März ist der Endometriose-Awareness-Monat und ich möchte euch mehr darüber erzählen, da es mich persönlich auch betrifft.

Jetzt fragt ihr euch bestimmt: Endome-whaaat?!

Regelschmerzen kennt jede Frau. Doch wenn diese Schmerzen das Leben negativ beeinträchtigen, ist das nicht mehr normal...


Endometriose ist eine zwar gutartige, aber chronische und komplexe Frauenkrankheit, welche nicht nur das körperliche Wohlbefinden beeinträchtigt, sondern auch seelische Folgen haben und eine Partnerschaft belasten kann. Unglaublich aber wahr, doch jede zehnte Frau leidet darunter. Viele wissen es nicht und deshalb kann diese Erkrankung bis zu 7 Jahre unentdeckt bleiben.

Bei der Endometriose siedeln sich Gebärmutterschleimhautinseln ausserhalb der Gebärmutter an, wo sie eigentlich nicht vorkommen müssten. Meistens geschieht dies im Unterbauch (z.B. in den Eierstöcken, am Bauchfell, am Darm oder in der Blase). Mit jeder Blutung schreitet die Krankheit voran und kann zu Verwachsungen und Narbenbildung im Bauchraum führen.

Die Symptome der Endometriose sind sehr starke Regelschmerzen, Schmerzen beim Urinieren und Geschlechtsverkehr, je nachdem wo die Endometriose-Herde liegt. Meist liegt auch der unerfüllte Kinderwunsch mit Endometriose zusammen.

Meine persönliche Erfahrung mit Endometriose
Mein erster Kontakt mit Endometriose kam mit der Aussage einer Bekannten, welche an Endometriose litt und mir dies mitteilte. Damals habe ich diesen Beschwerden noch zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, doch der Name dieses Leidens blieb bei mir immer wieder im Kopf - ohne noch genau zu wissen, was es genau ist.
Da meine Regelschmerzen sowieso die ersten zwei Tage immer unerträglich waren, habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht, dass mit mir etwas nicht stimmen könnte. Bis ich eines Tages bei der Arbeit war und kurz vor Feierabend fühlte, als würde jemand ein Messer in meinem Bauch stecken - genau so fühlten sich diese Schmerzen an. So entschied ich, dass es Zeit war, nach Hause zu gehen. Ich konnte noch knapp zum Parkplatz laufen und blieb jedoch im Auto sitzen, denn neben den unerträglichen Bauchschmerzen kam nun die Übelkeit hinzu, welche sich bemerkbar machte. Nachdem ich mich einige Runden auf dem Parkplatz übergeben musste, wollte ich nach Hause fahren, doch es war mir aufgrund der stechenden Bauchschmerzen immer noch nicht möglich. Also musste ich abgeholt werden und nach Hause getragen werden - laufen konnte ich gar nicht mehr an diesem Tag.

Einige Monate später gab es hin und wieder ähnliche Episoden, wo die Schmerzen genau gleich waren und ich mich übergeben musste...

Endlich kam der Termin bei meiner Frauenärztin (ja, ich hatte den Termin erst 3 Monate später, da ich aufgrund meiner Schmerzen nicht ernst genommen wurde, da es ja "nur" ein bisschen Bauchschmerzen waren. Somit war der nächste freie Termin erst 3 Monate später...) und da wurde mir die Frage gestellt, ob ich von Endometriose schon etwas gehört hätte. Ich wusste sofort worum es geht - hatte ich doch am Vortag meine Symptome gegoogelt und deshalb einiges über die Endometriose gelesen. Auf dem Bild waren sehr grosse Zysten zu sehen.

Es war von Anfang an klar, dass ich diese Zysten operieren musste und deshalb wurde mir das Medikament Visanne verschrieben, welches aufgrund der darin enthaltenen Hormonen zunächst die Zysten schrumpfen lassen sollte.
Mit Erfolg: Am Operationstag waren die Zysten je 2cm kleiner!

Wie wird Endometriose behandelt? 
Es gibt nicht DIE Endometriose-Behandlung. Da es sich zudem um eine chronische Krankheit handelt, gibt es auch nicht eine abschliessende Heilung, welche das Leiden für immer verschwinden lässt. Da die Erforschung von Endometriose auch noch nicht sehr weit fortgeschritten ist, muss für jede Patientin eine individuelle Lösung gefunden werden.

Bei mir wurde die Diagnose gestellt, nachdem ich monatelang unter unbeschreiblichen Schmerzen litt und bei der Ultraschalluntersuchung war zu 99% klar, dass ich unter Endometriose litt. Eine 100%-ige Diagnose konnte man erst erstellen nachdem ich mich einer Laparoskopie (Bauchspiegelung) unterzog. Das ist eigentlich immer so, dass man von blossem Auge die Endometriose nur erahnen kann und dann erst bei der Bauchspiegelung eine komplette Gewissheit hat. Ich hatte unter anderem zwei grosse Zysten (so gross wie Tennisbälle) an meinen Eierstöcken - sogenannte Schokoladenzysten, welche zusammen mit einigen Herden an der Blase und am Bauchfell operativ entfernt wurden. Seither wurde mir zudem die Spirale eingesetzt, welche ich mit dem Medikament Visanne kombinieren muss, um meine Blutungen zu unterdrücken. Dies hatte jedoch zu Beginn zur Folge, dass ich unter Stimmungsschwankungen und Gewichtszunahme litt. Auch auf meine Haut hatten die ganze Hormone Auswirkungen: Ich hatte ca. 6 Monate lang immer wieder juckende Ausschläge am ganzen Körper. Doch die Hormone - gemeinsam mit der Spirale sind zurzeit die einzige Lösung, welche meine Erkrankung nicht voranschreiten lassen.

Dies ist meine individuell auf mich abgestimmte Lösung, welche ich anwende, solange der Kinderwunsch noch nicht da ist. Sobald sich dieser äussert, wird eine neue Lösung daher kommen müssen. Bis dahin nehme ich munter meine Hormoncocktails ein, welche bewirken, dass meine Endometriose bis dahin unterdrückt wird.

Kennt ihr jemanden in eurem Umfeld, welche an Endometriose leidet?

2 Kommentare:

  1. Vielen Dank für einem sehr persönlichen Einblick. Ich habe schon sehr oft davon gehört, doch eine Diagnose habe ich mir keine eingeholt. Ich bin fast etwas erschrocken beim lesen, denn ich habe genau die selben Symptome und trotz Spirale welche mir den Schmerz erträglicher machen sollte habe ich doch noch sehr oft diese ekligen und wiederkommenden Anfälle. Ich werde meine Symptome nun definitiv ernst nehmen und mich untersuchen lassen um einen operativen Eingriff vorzubeugen. Alles gute dir weiterhin auf deinem Weg gegen die Erkrankung. Liebe Grüsse _micikaa_

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  2. Liebe Isa,
    Vielen herzlichen Dank für den sehr persönlich Beitrag! Das ist nicht selbstverständlich. Ich kenne mehrere von Endometriose betroffene, und weiss wie schmerzhaft das ganze ist. Ich wünsche dir von Herzen alles gute und dass du das ganze irgendwie im Griff bekommst und dein Leben so normal wie möglich leben kannst.
    liebe Grüsse
    Zejnepe

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